Soziale Arbeit ohne Abitur studieren?
Im Sozialwesen gewinnen akademische Grade mehr und mehr an Bedeutung, so dass Angehörige klassischer Ausbildungsberufe aus dem sozialen Bereich immer häufiger erleben, dass ihr Aufstieg auf der Karriereleiter an einem fehlenden Hochschulabschluss scheitert. Da immer mehr Hochschulen auch berufsbegleitende Studiengänge offerieren und beispielsweise ein Fernstudium Soziale Arbeit bereithalten, steht die Berufstätigkeit dem Studienvorhaben auch nicht im Wege. Aber auch für ein solches berufsbegleitendes Studium Soziale Arbeit müssen die formalen Voraussetzungen für ein Hochschulstudium erfüllt werden. Folglich setzt auch ein Bachelor-Fernstudium Sozialarbeit das (Fach-)Abitur voraus. In den vergangenen Jahren hat sich das deutsche Hochschulwesen jedoch weiterentwickelt, so dass der Zugang zu einem Studium wesentlich vereinfacht wurde. Es ist also keineswegs utopisch, Soziale Arbeit ohne Abitur studieren zu wollen. Allerdings existieren dennoch nach wie vor strenge Voraussetzungen, die auch bei einem Fernstudium ohne Abitur zu berücksichtigen sind.
Inhaltsverzeichnis
Alternative Voraussetzungen für ein Studium ohne Abitur
Dass die Aufnahme des Studiums Soziale Arbeit mit gewissen Voraussetzungen verbunden ist, bleibt nicht aus und verhindert, dass jedermann studiert. Das Abitur beziehungsweise das Fachabitur ist jedoch kein Muss, weil es durchaus alternative Zugangswege gibt. In diesem Zusammenhang muss man zwischen anderen Formen der Hochschulreife sowie der Anerkennung von beruflicher Vorbildung differenzieren. Grundsätzlich lässt sich aber sagen, dass vor allem die privaten Hochschulen bei der Zulassung zum Bachelor-Fernstudium Soziale Arbeit eine große Offenheit an den Tag legen und unterschiedlichste Leistungen berücksichtigen. Es empfiehlt sich also, mit den verschiedenen Hochschulen in Kontakt zu treten und so nach den Möglichkeiten eines Studiums Soziale Arbeit ohne Abitur zu erkundigen. Nachfolgend findet sich eine allgemeine Übersicht über die alternativen Zulassungswege für ein Studium ohne Abitur.
Andere Formen der Hochschulreife
Das klassische Abitur ist nicht die einzige Form der Hochschulreife, die hierzulande erworben werden kann. Wer beispielsweise die Meisterprüfung vor der Handwerkskammer erfolgreich bestanden hat, erhält neben dem Meistertitel auch die Hochschulreife. Dies gilt ebenfalls für Menschen, die nach der Berufsausbildung und einigen Jahren im Beruf eine Betriebswirt-Fortbildung erfolgreich abgeschlossen haben. Staatlich geprüfte Techniker und Fachwirte gehören ebenfalls zu denjenigen, die auch ohne Besuch der gymnasialen Oberstufe die Hochschulreife erlangen und so ein Studium aufnehmen können.
Studium ohne Abitur durch berufliche Vorbildung
Neben einer anderweitigen Hochschulreife kann auch eine einschlägige berufliche Vorbildung die Basis für ein Studium Soziale Arbeit ohne Abitur schaffen. Entscheidend dafür ist die Anerkennung als beruflich Qualifizierter. Diese ist in der Regel immer dann gegeben, wenn eine Berufsausbildung abgeschlossen wurde und anschließend mehrere Jahre Berufspraxis folgten. Im Falle des Studiums Soziale Arbeit muss dabei ein konkreter Bezug zum Sozialwesen gegeben sein, damit die berufliche Vorbildung die klassische Hochschulzugangsberechtigung in Form des Abiturs ersetzen kann.
Studium ohne Abitur durch Eignungsprüfung
All diejenigen, die weder durch ihre berufliche Vorbildung oder eine anderweitig erlangte Hochschulreife den Zugang zu einem Hochschulstudium der Sozialarbeit erhalten, müssen nicht verzagen und haben mitunter die Chance, an einer Eignungsprüfung teilzunehmen. Im Zuge dessen kann man seine Eignung unabhängig von etwaigen Abschlüssen unter Beweis stellen und so gegebenenfalls Soziale Arbeit ohne Abitur studieren.
Abitur nachholen für das Studium Soziale Arbeit
Angesichts der vielfältigen Möglichkeiten, Soziale Arbeit ohne Abitur zu studieren, stellt sich mitunter die Frage nach der Daseinsberechtigung der allgemeinen Hochschulreife. Durch die zunehmende Öffnung der Hochschulen entsteht der Eindruck, das Abitur sei mehr oder weniger entbehrlich. Dem ist aber nicht so, denn als höchster Schulabschluss der Bundesrepublik Deutschland hat das Abitur nach wie vor einen hohen Wert. Obwohl auch Menschen ohne Abi studieren können, wird zu Beginn des Bachelor-Studiums der Wissensstand nach Beendigung der gymnasialen Oberstufe vorausgesetzt. Folglich macht es durchaus Sinn, zunächst das Abitur nachzuholen und anschließend Soziale Arbeit zu studieren. Diejenigen, die in Ermangelung entsprechender Qualifikationen keinen alternativen Weg beschreiten können, kommen um den nachträglichen Erwerb des Abiturs ohnehin nicht herum.