Ausbildung Sozialpädagogik

Eine Ausbildung zum Sozialpädagogen / Sozialarbeiter streben meist diejenigen an, die bereits in der Sozialen Arbeit tätig sind und entweder einen berufsqualifizierenden Abschluss erlangen wollen (müssen) oder für ihre beruflichen Pläne in einem anderen sozialen Bereich diese Weiterbildung benötigen.

Ausbildungsmöglichkeiten rund um die Sozialpädagogik – Wege, Inhalte und Perspektiven

Bei der Qualifizierung zum Sozialpädagogen bzw. Sozialarbeiter führen sprichwörtlich viele Wege nach Rom. Sie können Sozialpädagogik / Soziale Arbeit als eigenständiges Fachgebiet, als Spezialisierungsrichtung innerhalb erziehungswissenschaftlicher Studiengänge oder im Rahmen des Lehramtsstudiums studieren. All diese Formen sind an Fachhochschulen und Hochschulen als Präsenz- und teilweise auch im Fernstudium möglich, worauf wir hier den Schwerpunkt setzen.

Sozialpädagogik Ausbildung mit akademischen Online – Studiengängen und als eigenes Fach berufsbegleitend studieren

Mit dem Studiengang BASA – online, der von 7 Hochschulen im BASA – MAPS – Verbund angeboten wird, können Sie mit einem internetbasierten Fernstudium mit Präsenzanteilen (Blended Learning) in einer Regelstudienzeit von 8 Semestern einen anerkannten Bachelor Abschluss (B.A.) in der Sozialen Arbeit erlangen.

In Abhängigkeit vom Bundeslandstandort der Hochschulen können sich die Zugangsvoraussetzungen unterscheiden – dem Bildungsförderalismus sei Dank.

Neben den „normalen“ Hochschulzugangsberechtigungen – Abitur, Fachhochschulreife und fachgebundener Hochschulreife – ist meist auch die Studienzulassung mit einschlägiger Berufsausbildung (z.B. als Erzieher, Heilpädagoge) und Berufserfahrung möglich.

Für das Studium ist aber in jedem Fall ist eine mindestens dreijährige berufliche Tätigkeit und eine studienbegleitende Tätigkeit in der Sozialen Arbeit (mindestens 15 Wochenstunden) nachzuweisen.

Inhaltlich werden im Bachelor Studiengang Sozialpädagogik / Soziale Arbeit neben der Geschichte und Struktur der Sozialen Arbeit, Rechtsfragen, Hilfeplanungen und der Rolle der Familie insbesondere die aktuellen Herausforderungen durch Inklusion / Exklusion, die Notwendigkeit professionellen Sozialmanagements und effizienter Netzwerkarbeit sowie die enge Verknüpfung mit Bildungsfragen, Interventionen und den Lebenswelten in der Kinder- und Jugendhilfe, der Rehabilitation oder alter Menschen betrachtet.

Im Studienverlauf können Sie Vertiefungsschwerpunkte wählen wie Soziale Arbeit

Berufsbegleitende Masterstudiengänge Soziale Arbeit (M.A.) werden von Maps – einem Verbund von aktuell 4 Hochschulen (HS Fulda, HS Koblenz, FH Potsdam, HS Rhein Main) – mit ausgewählten sozialpädagogischen Inhalten angeboten:

  • Familie
  • Gemeindepsychiatrie
  • Kinder- und Jugendarbeit im europäischen Kontext
  • Klinische Soziale Arbeit
  • Sozialraumentwicklung und –organisation
  • Soziale Arbeit und Bildung

Neben den BASA – Projektverbünden haben auch weitere Hochschulen auf den Bedarf an flexiblen Studienformen reagiert und ermöglichen die Erlangung anerkannter akademische Abschlüsse im Bereich Sozialpädagogik / Soziale Arbeit per Fernstudium wie etwa:

  • CVJM Hochschule Kassel: Soziale Arbeit online (B.A.)
  • Evangelische Hochschule Dresden: Soziale Arbeit (B.A.), Sozialpädagogik –  Schwerpunkt Elementar- und Hortpädagogik (B.A.)
  • Fachhochschule Erfurt: Bildung und Erziehung von Kindern (B.A.; berufsbegleitendes Teilzeitstudium)

Sozialpädagogik als Bestandteil erziehungswissenschaftlicher Studiengänge

In einem erziehungs- oder bildungswissenschaftlichen Studium (z.B. Bachelor Bildungswissenschaften B.A.- FernUni Hagen) sind sozialpädagogische Inhalte integrativer Bestandteil. Die Studiengänge stellen dennoch eher empirische Sozial- oder Bildungsforschung, die Entwicklung von Sozialstrukturen, sozialpolitische Aspekte oder Stadt- und Raumentwicklungen in den Mittelpunkt ihrer Betrachtungen, während die Sozialpädagogik vordergründig praxisrelevante Themen im täglichen Umgang mit Benachteiligten in der Kinder- und Jugendhilfe, in Familien- und Drogenberatungsstellen, im Sozialen Dienst oder in der Arbeit mit Migranten und Straffälligen beleuchtet.

Sozialpädagogik im Lehramtsstudium

Im Rahmen des Lehramtsstudiums von der Grundschule bis zu den berufsbildenden Schulen sind sozialpädagogische Themen wichtiger Bestandteil der Ausbildung. So bietet beispielsweise die die Leuphana Universität Lüneburg einen Master Studiengang Lehramt an berufsbildenden Schulen – Fachrichtung Sozialpädagogik (M.Ed.) an, der bei erfolgreichem Abschluss zum Vorbereitungsdienst für das Lehramt an Berufsschulen, eine berufliche Tätigkeit in der Sekundarstufe II oder für Lehre und Forschung berechtigt.

Welche Voraussetzungen gelten für die Sozialpädagogik-Ausbildung?

Die Voraussetzungen für die Sozialpädagogik-Ausbildung sind für angehende Sozialpädagogen von großem Interesse. Je nach Anbieter und Qualifizierungsziel kann es hier allerdings gewisse Unterschiede geben. Wer beispielsweise an einer Fachschule für Sozialpädagogik die Erzieherausbildung absolvieren möchte, muss beispielsweise einen der folgenden Punkte erfüllen:

  • Mittlere Reife und abgeschlossene mindestens zweijährige Berufsausbildung in einem einschlägigen Beruf
  • Mittlere Reife und abgeschlossene Berufsfachschule oder Fachoberschule im Sozialwesen
  • Mittlere Reife, nicht einschlägige Berufsausbildung und mindestens einjährige einschlägige Berufstätigkeit
  • (Fach-)Abitur und einschlägige berufliche Tätigkeit von mindestens 900 Stunden

Da die schulische Ausbildung stets Ländersache ist, kann es hier jedoch Differenzen je nach Bundesland geben. Soll es stattdessen ein Studium der Sozialpädagogik mit dem Ziel Bachelor sein, muss man für gewöhnlich das (Fach-)Abitur sowie erste praktische Erfahrungen im Sozialwesen vorweisen können. Eine individuell abgestimmte Recherche ist folglich ein Muss, um die Voraussetzungen für die Sozialpädagogik-Ausbildung zu ergründen.

Wie lange dauert die Sozialpädagogik-Ausbildung?

Die Dauer einer sozialpädagogischen Ausbildung hängt ebenfalls vom Lehrgang und dessen Form ab. So macht es einen enormen Unterschied, ob die Qualifizierung in Vollzeit oder in Teilzeit stattfindet. Grundsätzlich ist aber sowohl für ein grundständiges Studium als auch für eine schulische Ausbildung beispielsweise als Erzieher/in von einer Dauer von drei Jahren auszugehen.

Welche Ausbildungsmöglichkeiten bestehen an einer Fachschule für Sozialpädagogik?

In Zusammenhang mit sozialpädagogischen Ausbildungen geht es längst nicht nur um Studiengänge, die zuweilen auch berufsbegleitend absolviert werden können, sondern oftmals auch um waschechte Ausbildungsberufe. Die bundesweit existierenden Fachschulen für Sozialpädagogik sind dahingehend die richtigen Anlaufstellen und offerieren verschiedene Ausbildungen aus dem sozialen Bereich. Dabei handelt es sich typischerweise um schulische Ausbildungen, die durch Praktika und/oder ein Anerkennungsjahr komplettiert werden. Im Zuge dessen kann man eines der folgenden Qualifikationsziele anstreben:

  • Staatlich anerkannte/r Erzieher/in
  • Sozialassistent/in
  • Staatlich geprüfte/r Kinderpfleger/in
  • Fachabitur im Sozialwesen

Je nach Fachschule kann das Ausbildungsangebot natürlich variieren. Einige Anbieter setzen zusätzlich auch auf eine praxisintegrierte Ausbildung, die konzeptionell an die duale Berufsausbildung angelehnt ist. Es kann sich folglich lohnen, mit Fachschulen für Sozialpädagogik aus dem näheren Umkreis in Kontakt zu treten und sich über die jeweiligen Ausbildungsmöglichkeiten zu informieren.

Weitere Studiengänge, Ausbildungen und Fernkurse rund um die Sozialpädagogik

Neben den genannten Qualifizierungsmöglichkeiten sind weitere berufsbegleitende akademische Fernstudiengänge wie Sozialmanagement (z.B. SRH Riedlingen) oder Soziale Arbeit für Erzieherinnen und Erzieher (Leuphana Universität Lüneburg) möglich.

Mit einer nach Landesrecht geregelten Qualifizierung können Sie an Berufsfachschulen, Fachschulen oder Berufskollegs mit einem Realschulabschluss eine Aus- oder Weiterbildung zum Staatlichen anerkannten Erzieher absolvieren und damit beispielsweise in der vorschulischen Erziehung, Horten, Kinderheimen oder anderen sozialpädagogischen Freizeiteinrichtungen tätig sein.

TIPP: Die Ausbildung zum Staatlich anerkannten Erzieher ist in Voll- und Teilzeit, jedoch nicht als Fernstudium möglich. Die Erzieherausbildung berechtigt in der Regel für ein akademisches Bachelor Studium im Bereich Sozialpädagogik / Soziale Arbeit.

Darüber hinaus können Sie sich in Fernlehrgängen der Fernschulen wie Kindererziehung, Erziehungsberatung, Fachkraft in der häuslichen Pflege oder Praktische Altenbetreuung grundlegendes Wissen für Ihre berufliche Tätigkeit im Sozialwesen aneignen.

Perspektiven für Sozialpädagogen

Sozialpädagogen und Sozialarbeiter sind beratend, erziehend und unterstützend für Personen in schwierigen Lebenssituationen tätig. Klassische Tätigkeitsfelder liegen daher in der Kinder-, Familien-, Alten-, Migranten-, Sucht- und Schuldnerhilfe, aber auch in der Prävention. Der gesellschaftliche Wandel erfordert darüber hinaus den Einsatz von Sozialpädagogen und Sozialarbeitern in allen Schulformen, Jugendklubs, Krankenhäusern, Kinderheimen, Senioreneinrichtungen, Hochschulen, in Justizvollzugsanstalten, aber auch in wirtschaftlichen Unternehmen und Institutionen.

Insbesondere Kindergärten, Kinder- und Jugendeinrichtungen oder Wohngruppen sind auch Arbeitsfelder von Staatlich anerkannten Erziehern.

Weiterführende Informationen zu persönlichen Voraussetzungen, Studieninhalten und Zukunftsaussichten finden Sie auf unserer Webpräsenz.

Sozialpädagogik ist ein spannendes Tätigkeitsfeld, aber als Sozialpädagoge taugt nicht jeder!